Christian Eymery — Finde den Fehler #IchBinHanna...

Das steckt viel Informatik, Maschinenbau & Ingenieurwesen drin. In meinen Fachregionen sieht es sehr anders aus. Außerdem ist der Frauenanteil selbst insgesamt in den vergangenen 10 Jahren um ~10% gestiegen. Es bewegt sich sehr viel. Viele Hochqualifizierte wollen iÜ gar keine Spitzenkarrieren mehr.

Emma

Etwas zu kurz gedacht. Gleichberechtigung hängt von ein paar mehr Faktoren ab. Wenn es in dem Tempo weitergeht, dauert es noch 136 Jahre, in der Wirtschaft sogar noch 268 Jahre, bis Gender Gap geschlossen ist. Corona hat das sogar noch verstärkt.

Hoptimist

Meine Frau & viele unserer Freundinnen sind in absoluten Spitzenpositionen. Uni. Medien. Politik. Recht. Sie haben massive Probleme, Frauen dahin zu fördern, ihnen es nachzutun, weil der nächsten Generation großer Trend Rückzug ins Private ist. Kannst Du auch statistisch belegen. Musste ernstnehmen.

Emma

Das Gros der Frauen, die mir mit 15 bis 25 stundenlange Vorträge über Gleichberechtigung gehalten hätten oder sogar haben, erzählen mir mit 35 Jahren etwas von jahrelangem Stillen, Teilzeit, nur keine Führungsverantwortung und das 2 Monate Elternzeit ihres Mannes aber auch wirklich genug seien.

Hoptimist

Diese anekdotische Evidenz bestätigt, dass es offenbar noch an Förderprogrammen bedarf und traditionelle Machtstrukturen weiterhin ein strukturelles Problem sind. Gleichberechtigung erreicht, wenn Du keine Quoten mehr benötigst.Debatten um Kitaplätze drehen sich um Möglichkeiten für Frauen.

Hoptimist

Hab ich auch gedacht. Ist aber nicht so. Jene der nächsten Generation, die das könnten, wollen da immer öfter gar nicht hin. Auch viele Männer nicht. Aber um Parität zu erreichen bräuchtest Du anteilig viel mehr Frauen, die das können UND wollen. Aber das Lebensmodell Spitzenkarriere ist out.

Emma

Professorin ist da ja noch ein Kuschelbereich im Vergleich. (In den Geisteswissenschaften sind wir bei über 42% - Stand 2022.) Aber viele tolle Kolleginnen wollen nicht. Weil ihre Männer einen eigenen Beruf haben & die, die Professorin werden, nun dasselbe Sch… Pendelleben in die Provinz führen…

Hoptimist

…wie die Männer vorher und es viele empfinden, dass Karriere das nicht wert ist in der kommenden Generation, die das sehen. Das ist aber auch nicht zu ändern. So wie Du Spitzenjobs nicht mit 30 Stunden/Woche machen kannst. Es ist ein Live Style. Der ist die eigentliche gläserne Decke.

Hoptimist

Wollen oder können, das ist hier die Frage! Es ist und bleibt für Frauen die Doppel-Belastung mit Familie und Karriere, dem gesellsch. Erwartungsdruck standzuhalten bleibt ein Meisterwerk,dass wenige schaffen. Kenne ebenso viele Freundinnen,die studierten u wegen Kindern keine Karriere mehr wagten.

Hoptimist

Es ist auch nicht nur mit der Elternzeit abgegolten, für Kinder braucht man auch später noch viel Zeit u Aufwand - da bleibt der Verzicht auf Führungspositionen kaum aus.

SAN

Das kann geändert werden.
Ehegattensplitting abschaffen. Über
Elterngeldauszahlung regeln, dass Elternzeit und Carearbeit später auch hälftig aufgeteilt wird. Auch und gerade bei sog. männlichen Spitzenkarrieren. Die sollten Gamechanger sein.

Hoptimist

Machen sie auch nicht.
Sie pendeln.
Alle Professorinnen, die ich privat kenne, pendeln.
D.h., man ist ohne Kids oder im Semester 3-4 Tage weg.
Geh nicht um Kinderbetreuung.
Man verpasst so viel.
Das kommt nicht wieder.
(Deswegen bin ich zB aus der Uni weg & bewerbe mich nicht auf Pendelstellen.)

/2

Hoptimist

All das ist es vielen nicht mehr wert. Und das ist keine Uniproblem. Der öffentliche Dienst hat selbst in schon traditionell frauenfreundlichen Themenbereichen wie Kultur große Probleme deswegen, Behördenleiterinnen zu finden für Archive, Bibliothek, Museen, Bühnen usw., sobald in der Provinz.

/4

Hoptimist

Es gibt nur ganz wenige Fachgebiete mit struktureller Diskriminierung an der Uni. Jura zB. Geistes- & Sozialwissenschaften, Pädagogik, Sprachen usw. haben eine faire Balance im Bereich 60-40/40-60, & in andere wollen Frauen kaum hin. Versuch mal eine Ingenieurin oder eine IT-Expertin zu berufen.

/5

Hoptimist

Kettenverträge sollen verhindern, dass Rechte in Anspruch genommen werden können.
An der Charité alles erlebt. Es wurden unbefristete Stellen abgebaut, die Mobbingbeauftragte sogar rausgemobbt 🤦‍♀️, der Personalrat drangalisiert und vieles outgesourced.
Die neuen Firmen waren in wessen Hand? Ratet. 😇

Gudrun Lotze

Empfehle Dir, jetzt oder später DLF- Agenda zu hören.
Die haben Dein Thema vom Gender Care Gap aufgegriffen und diskutieren es gerade.
Ein Anrufer behauptete, dass Frauen biologisch bessere emotionale Bindung zu Kindern haben. 👀
Huch? 🤣 Gibt noch viel zu tun.

Hoptimist

Ich empfehle tatsächlich Agenda heute zu hören, um alle politischen, gesellschaftlichen, privaten Faktoren zu sehen,die dazu beitragen. Danke.🫱🏻‍🫲🏼
Vielleicht wird's dann ein wenig klarer.
Und ich habe in meinem Leben alle Berufs- und Rollenmodelle durch. Alle. Übrigens in Führungsposition. 🙂

Hoptimist

Na, wenn Du allwissend bist & desinteressiert an den Erfahrungen & Zahlen anderer, führ doch besser keine Gespräche.

Wenn man allwissende Predigten hören will, die qualifizierten Widerspruch nicht dulden, geht man in die Kirche 😇

Beharr halt auf Deiner Weltsicht & sieh zu, wie sich nix bewegt 🤷🏻‍♂️

👋🏻

Emma

Wie kommst Du dazu ad hominem zu gehen?Zahlen zur Gleichberechtigung, zum Gender/Care gap liegen alle vor.
Du kannst Deine anekdotische Evidenz haben,aber nicht die empirische Evidenz infrage stellen.Und ich gehöre zu der Familie,von deren harten Einsatz für Gleichberechtung Du jetzt profitierst.

Hoptimist

Die Statistiken sagen etwas anderes. Und frau sollte dann nach den Ursachen forschen, weshalb Frauen immer noch seltener in Führungspositionen sichtbar werden.
Verbesserungsbedürftig. Auch im Rollenbild.

www.tagesschau.de/wirtschaft/u...

Frauenquote in DAX-Vorständen stagniert

Die Frauenquote in DAX-Vorständen stagniert nach Erfüllung der gesetzlichen Vorgabe bei 23 Prozent. Im vergangenen Jahr schieden neun Frauen aus, nur acht neue kamen. Sieben der ausgeschiedenen Frau...

www.tagesschau.de

Hoptimist

Sicher. Genau das mache ich gerade hier. Und sag dir, es ist komplizierter als „gläserne Decke, böse Männer“, was wir in Deutschland gerade sehen. Und das ist nicht meine Meinung. Sondern jene der beruflichen erfolgreichen Frauen um mich.

Emma

Viele (fast alle) von den Männern, mit denen ich studiert hab, haben mir erzählt, dass sie tw. noch vor dem Abschluss von Professoren auf Promotion angesprochen wurden.
Von den Frauen keine einzige, trotz des hohen Frauenanteils bei Anglistik/Amerikanistik. Wir waren wohl alle zu schlecht. Oder so.

Christian Eymery

2. Phänomen, Männer in meinem Studiengang haben promoviert (oder es zumindest versucht), obwohl sie imho ungeeignet (ich sage jetzt nicht dumm oder faul, aber sagen wir mal schlecht) waren. Eigene haben es wahrscheinlich auch geschafft, wenn ich sehe mit was sie durchs Studium gekommen sind…

Janna Krone

Okay, das mit den Alterkohorten hat also schon mal nicht geklappt. Die MINT-Fächer haben also eine entsprechende Geschlechtsratio? In den MINT-Fächern liegt der Frauenanteil bei den Einschreibungen immer so um die 50%, entsprechend auch der Anteil an den Professuren, oder?

Martin Sobczyk

Familienfeindliche (außer auf Selbstdarstellungsflyern) Mittelbau- und Karrierestruktur, Wissenschaftszeitvertragsgesetz killt dich mit Kindern, Corona hat final gezeigt, dass im dt. Academia ALLES zugunsten Kinder-/Care-Loser umverteilt wird. Also: Kluge Entscheidung, sich dem nicht auszusetzen.

Christian Eymery

Similar Posts