Die Leichtigkeit ist weg. Das Kind kann am Wenigsten dafür, aber die Leichtigkeit ist einfach weg.
Ständig im Kampfmodus, ständig unter Strom. Das macht etwas mit Menschen, mit Beziehungen. Mit der Psyche.
Ich meinte gestern noch zum Mann, dass ich alle Eltern beneide, die ein gesundes Kind haben.
Scheiß auf kindliche Wutanfälle wegen eines schief geschnittenen Brotes. Oder weil die Hose gerade mal nicht die Lieblingsfarbe hat. Das sind rückblickend absolute Peanuts zu dem ganzen Scheiß mit dem wir uns zusätzlich herumägern müssen, weil unser Kind nicht 08/15 ist.
Ja, das "Draußen" ist auch für uns das größte Problem.
Das Menschen, die unser Kind noch nie gesehen oder gar aktiv erlebt haben, darüber entscheiden, was es darf und was nicht, weil "es könnte ja...".
"Normale" Kinder könnten auch, aber das passt schon. Nur die Behinderten, die bitte nicht.
Alles das! Ich fühle das so sehr und bin eigentlich in den letzten Jahren nur noch wütend. Aber bitte immer lieb betteln, dass das Kind seine Rechte gewährt bekommt.
Am meisten habe ich persönlich wohl daran zu knabbern, dass es Eltern unfassbar schwer gemacht wird, ihrem Kind eine angemessene Bildung zu ermöglichen. Sei es, das KiTa-Plätze verweigert werden oder es Stress mit der Schule gibt.
Eltern, die gezwungen werden auf Bürgergeld zu gehen, um die ⬇️
adäquate Betreuung des Kindes zu gewährleisten. Wo ist es hin, dieses "Wirtschaft first"?
Ist es wirklich Sinn & Ziel, berufstätige Menschen aus dem aktiven Arbeitsleben zu entfernen, weil sich Schulträger etc weigern, angemessene Betreuungsangebote vorzuhalten? Am Personal scheitert es hier nicht.
Diese ganzen Gesetze und Beschlüsse sind das Papier nicht wert, auf dem sie festgehalten wurden, wenn am Ende doch wieder jede_r so macht, wie er/sie es für richtig hält. Wenn immer nach der Ausnahme von der Ausnahme gesucht wird.
Es ist so kraftraubend und macht einfach unglaublich viel kaputt.
Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass Mütter von Kindern mit Schwerbehinderung die Gruppe in diesem Land ist die mit am wenigsten Freiheit genießt und wie kaum eine andere Gruppe schamlos diskrimiert wird.
Es wird endlich Zeit solchen Eltern (im Normalfall meint das Mütter) einen besonderen Schutzstatus zukommen zu lassen. Es kann nicht sein, dass sie z.B. am Arbeitsplatz behandelt werden wie alle anderen auch.
Die Barrieren des Alltags treffen uns Eltern ähnlich wie die unmittelbar Betroffenen...
Es hilft mir nichts, dass ich selbst in den Zug steigen könnte, wenn ich meine Tochter nicht reinbekomme, die Ferienwohnung mit Seeblick kann ich trotzdem nicht buchen, auch wenn die mangelnde Barrierefreiheit mich nicht behindert...
Das möchte ich fett unterstreichen❗ Wie ändert man das? Ich bin alles so leid. Wir sind diesem ganzen scheiß System so dermaßen ausgeliefert und wir können daraus nicht ausbrechen. Wir sind darin lebenslänglich gefangen. Kampf um Menschenrechte, um Inklusion, um Hilfen, um Selbstverständlichkeiten.
Eine Ärztin erzählte mir, wie eine rund 90 Jahre alte Frau auf einer Krebsstation wochenlang bei ihrem 70 Jahre alten Sohn der eine Trisomie 21 und nun Krebs hatte wachte. Als er schließlich gestorben war sagte die Mutter, nun könne sie auch sterben, sie werde nun ja nicht mehr gebraucht...
Dieses Bild- obwohl ich diese Geschichte nur erzählt bekommen habe hat sich so tief in mein Bewusstsein gebrannt und mir treten ungelogen die Tränen in die Augen, wenn ich an das Leben dieser Frau von der ich sonst nichts weiß denke. Aber ich habe selbst genug erlebt um eine Ahnung davon zu bekommen
was sie die letzten 70 Jahre erleben musste. Ich kenne so viele Mütter, die reichlich Grund hätten jeden Gefängnisinsassen um seine Freiheit zu beneiden. Mütter, die nicht einen Tag lang über ihre Zeit bestimmen dürfen, die nie krank sein dürfen, nie schwach...
die im besten Fall ihren Männern ausgeliefert sind im schlechtesten aber ganz alleine bleiben müssen, weil sich niemand findet der bereit wäre einen Teil der Belastung auf sich zu nehmen. Ich kenne eine Mutter, die wollte eigentlich Geologie studieren, dann wurde sie schwanger...
und bekam ein Kind mit Behinderung. Der Vater des Kindes war ganz schnell weg, mit ihren eigenen Eltern hatte sie bald riesigen Streit, dann ging ihre eigene Gesundheit vor den Hund und das Arbeitsamt saß ihr im Nacken. Ein Kita-Platz fand sich nicht, es sah auch keiner sonderliche Priorität...
schließlich war die Frau ja arbeitslos.
Irgendwann rief sie mich ganz glücklich an und erzählte mir, das Arbeitsamt habe ihr den Vorschlag gemacht, sie solle eine Ausbildung als Erzieherin in einer Kita machen. Dann könne sie bei der Arbeit ihr Kind medizinisch versorgen.
"Wolltest du nicht eigentlich Geologie studieren?" fragte ich sie...und ich hörte wie sie am Telefon zu weinen begann.
Ich werde richtig wütend wenn ich daran denke, was man in unserer Gesellschaft solchen Müttern zuzumuten glaubt zu können. Und es gibt scheinbar niemanden die/der das ändern mag.
Das treibt mir die Tränen in die Augen. Gefängnisinsassen können bei guter Führung ihr Leben ändern und ihre Strafe verkürzen. Wir haben diese Chance nicht. Unsere Kinder u wir können machen, was wir wollen, uns werden trotzdem Menschenechte verweigert. Politik u Gesellschaft treten uns mit Füßen.
Mich macht das ganze Thema so wütend. Mein Kind ist schon erwachsen. Ich habe die Hoffnung auf Änderung verloren. Wir werden nicht gehört. Warum lassen wir uns das gefallen? WARUM? Wir sind Menschen mit Gefühlen, aber wir werden wie Dreck behandelt.
Ich weiß nicht was man da unternehmen kann. Das Problem ist, dass es noch nicht einmal einen Begriff gibt, der das Phänomen prägnant erfasst. Ich habe einmal auf Twitter den Standpunkt vertreten, dass Eltern behinderter Kinder auch Opfer von Ableismus sein können...
Ich habe dafür den Shitstorm meines Lebens geerntet. @ingerosenberger.bsky.social erinnert sich vielleicht noch daran. Es ging ursprünglich um die Frage, inwiefern Eltern mit behinderten Kindern in Blogs oder Social Media über die Herausforderungen ihres Lebens berichten dürfen.
Es herrschte mir unter einigen Betroffenen all zu große Einigkeit, dass man die Erkrankung des Kindes nicht öffentlich zum Gegenstand machen dürfe, weil es die Würde des Kindes verletze. Und tatsächlich finde ich das eine schwierige Frage...
aber wenn Eltern nicht über ihre Lebenssituation die in vielen Fällen von der Behinderung ihres Kindes dominiert wird berichten dürfen, wie können sie dann noch auf ihre Situation aufmerksam machen...und da scheitern die einfachen Antworten...
Und nichts anderes sagte ich und war in kürze der "böse Blogger-Daddy" obwohl ich nie einen Blog geschrieben habe und noch nie einen Film oder ein Foto von meinem Kind veröffentlicht habe...
Egal, wie wir Eltern öffentlich mit der Behinderung unserer Kinder umgehen - es ist falsch unseren Kinder gegenüber.
Ja, die Würde unserer Kinder ist ohne Wenn und Aber zu schützen. Gleichzeitig muss ich dafür sorgen, dass meine Tochter nicht hinter Mauern verschwindet, sondern sichtbar bleibt.
Wir Eltern von behinderten Kindern sind ohnehin wenig sichtbar in unserer Gesellschaft und unsere Töchter und Söhne werden mit zunehmendem Alter unsichtbarer. Sie verschwinden aus der Öffentlichkeit und finden sich wieder in Einrichtungen.
Letzte Woche habe ich darüber geschrieben.
Meine Tochter soll nicht als behinderte Bewohnerin einer Einrichtung oder ganz geschäftsmäßig als Klientin wahrgenommen und bezeichnet werden und schon gar nicht als Patientin. Durch diese Bezeichnungen besteht die Gefahr, dass Menschen zu einer namen- und gesichtslosen Masse werden.
Der Anlass war eine wirklich komplett würdelose Darstellung eines Kindes auf Instagram. Die offensichtlich überforderte Mutter wollte mit dem Video illustrieren, wie das aussieht, wenn ihr Kind ausflippt. Völlig zurecht beschwerten sich viele über diese Art der Präsentation...
Aber dann wurde wieder einmal das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und aus der konkreten und berechtigten Kritik eine allgemeine Formel abgeleitet die irgendwie lautete: Kinder - zumal nicht Kinder mit Behinderung niemals in die Öffentlichkeit. Und dann muss ich Spassverderber kommen...
und die Differenzierung fordern, die so gar nicht zu dem Medium passt. Und als ich dann auch noch sagte, dass Eltern von Kindern mit Behinderung auch zum Opfer von Ableismus werden brach die Hölle über mich herein...und über das was folgte bin ich bis heute verbittert und sauer.
Dass es keinen eigenen Begriff gibt, zeigt ja, dass das Bewusstsein dafür überhaupt nicht vorhanden ist. Wir stehen somit bei 0. Da liegen noch endlose Kämpfe vor uns.
Das ist eine sehr traurige Geschichte, aber so ist es letztendlich. Wir können noch nicht einmal in Ruhe sterben. Uns und unseren Kindern werden Menschenrechte genommen. Wir alle werden bestraft, ohne gegen das Gesetz verstoßen zu haben. Lebenslänglich!
Eine Freundin von mir hat 2 Geschwister, die eine Behinderung haben. Die Mutter und die Kinder haben immer vom Sozialamt gelebt, weil die Mutter die Kinder gepflegt hat. Dort war man so gehässig, dass sie als 1-Euro-Job im Schwimmbad putzen sollte, weil sie ja nicht arbeitet.
Es muss nicht einmal eine Schwerbehinderung vorliegen. Und es sind auch die Väter betroffen, aber vor allem Mütter, ja.
Es reicht, dass das Kind nicht ins Schema F passt und du hast die Kacke am Dampfen.
Neurodivergent? Passt nicht, das kann nur Ärger geben. Was anderes kann doch da gar nicht. /s
Ja - es sind manchmal auch die Väter betroffen. Aber im Normalfall sind es die Mütter...die Männer, denen ich in den Selbsthilfegruppen und Initiativen begegnet bin kann ich an einer Hand abzählen. Und das ist kein Zufall...
Ich habe erlebt wie anders man meiner Frau als Mutter eines schwerbehinderten Kindes begegnet ist als mir. Mir hat noch nie einer an den Kopf geworfen, es sei meine Entscheidung gewesen ein schwerbehindertes Kind auszutragen...meine Frau hat sich das oft anhören müssen.
Als Frau kann "man" es sowieso NIE richtig machen, egal, wie, wo, was u warum. Es gibt immer i-welche Klugscheißer*innen, die für sich in Anspruch nehmen, zu "beraten", "erziehen", verurteilen, mit Sprichwörtern zu nerven, hinterm Rücken zu lästern und behaupten, zu wissen, was "normal' ist.
Irgendwie hat das auch in mancherlei Hinsicht etwas Befreiendes, zu wissen, dass eh immer wer meckern wird. Da kann Frau auch gleich das tun, was sie für richtig hält.
Aber wenn es um mangelnde Barrierefreiheit, zu wenig Geld und zu wenig Inklusion geht, dann ist das einfach richtig schlimm.
Ja, dass es für mein Kind 3,5 Jahre lang keine passende Schule gab und ich deswegen zu Hause bleiben musste, statt endlich wieder einzusteigen, hat, zusammen mit dem Burnout, den ich durch die ganze Situation bekommen habe, meine Zukunft endgültig zerschossen. Bin für immer abhängig.
Es gibt allein in Berlin über 100 Kinder, für die es keinen passenden Schulplatz gibt. Entweder die Kinder bleiben zu Hause oder die Eltern versorgen die Kinder in der Schule. Das ist in einem Land, indem wir auf Schulpflicht pochen eine scheinbar akzeptable Realität.
Das hat aber wenigstens noch etwas mit Der speziellen Gemeinschaft an Eltern zu tun. Im Leben würde ich nicht auf die Scheiß Idee kommen, irgendein Elternteil was zu schenken, nur weil es zufällig mit dem Kind in der gleichen Klasse wie ich hab.
Die Großeltern und der Onkel sind mit dem Kind draußen und das ist das erste Mal, dass weder der Mann, noch ich beim Kind sind. Wiiiiicked. Erstmal einen buffen.
Das mit den Sondervermögen ist etwas schief dargestellt, habe ich eben gelernt. Die Grundaussage, dass die CDU mit dem Klammerbeutel gepudert ist, stimmt aber.
Unerträglich für mich, dass ich mit Kind abhängig von Menschen bin, die ich nicht mag, aber manchmal brauche.
Und das alles nur, weil dieser scheiß Mann uns verlassen hat.
Aber ich soll mit dem Kind zum Sport. Und mehr mit dem Kind lernen und üben. Und ständig muss jemand zum Arzt oder Ergo. Oder die waschen muss in den Schrank. Und ich kann einfach nicht mehr...
Wer gerade ein Problem hat, mit Lebensentwürfen anderer Personen und meint, weil die Person Prominent ist, muss das zwingend im Netz hochskandalisiert werden, kann doch mit dem Scheiß auf Twitter bleiben.
Ich bin mit ziemlich sicher, dass das kommen wird. Eine andere Generation ist auf dem Vormarsch und die machen diesen Scheiß, der da im Gesundheitswesen passiert nicht dauerhaft mit. Die haben kein „dienendes Bewusstsein“ mehr. Und das ist gut so.
Okay, diese ganze Sache mit dem Bebi2 haben echt was mit meinem Kinderwunsch gemacht. Ich kann die Babysachen nicht weggeben, weil ich das Gefühl hatte, dass da noch irgendwo ein Kind ist, für das noch Platz ist.
Samstag ist Konzert angesagt, die Motivation dafür und vorallem die Kraft fehlt mir aber gerade etwas .. ich weiß nicht ob ich mir das zutrauen kann. Mit dem Lord wäre das war anderes aber der kommt spontan nicht mit...
Exakt das.
Es killt alle Bildungschancen für die grundsätzlich Bildungsfähigen & -willigen, die nur z.B. Pech mit dem Elternhaus haben oder ein langsameres Tempo als der erwartete Schnitt, die aber mit etwas mehr Aufmerksamkeit ihren Weg gehen könnten. Für die ist keine Zeit wegen der „Pflegefälle“.
Auf die Gefahr hin euch nicht weiter mit dem heißen Scheiß versorgen zu können weil das eigentlich lachend in den Block rennen ist, aber Junge, den kann ich euch einfach nicht vorenthalten. Wir sind wieder alle @torbenkassler.bsky.social
Auf die Gefahr hin euch nicht weiter mit dem heißen Scheiß versorgen zu können weil das eigentlich lachend in den Block rennen ist, aber Junge, den kann ich euch einfach nicht vorenthalten. Wir sind wieder alle @torbenkassler.bsky.social
Wer ist das nicht leid? Die Notwendigkeit ist mit ein Grund, dass ich manchmal ernsthaft überlege, zwar nicht mit dem Schreiben, aber mit dem Veröffentlichen aufzuhören. Aber deine "Eigenwerbung" zu lesen, macht durchaus Spaß, weil ich mich im Moment schon sehr auf "Ich, Hannibal" freue.
Das möchte ich nicht bestreiten .. aber dann haue ich mit 65 die Kohle lieber auf dem Kopf... 🙄 so schnell wie die weg ist kann ich mit dem Geld vorher auch schöne Erinnerungen sammeln
Ich arbeite nicht in einer Situation, wo ich ständig im Kontakt mit wechselnden Menschen bin. Ich kann mit dem Rad zur Arbeit fahren. In manchen Familien ist die Lage bei allen komplett anders. Das ist die strukturelle Belastung. In alle Richtungen.
Ich bin nach einem ganzen Tag mit dem Kind sehr erschöpft. Ich bin sehr froh, dass mein Mann in Elternzeit ist und ich arbeiten gehen kann. Ich könnte das nicht.
Ehrlicherweise ist es mir immer mal wieder einfach zu viel mit Kind. Dann fahr ich auch mal am Sonntag in die Schule zum vorbereiten.