(She/Her)
Mein Tagebuch im Internet.
Sein ist politisch.
Liebe ist politisch.
Sex ist politisch.
„Ich möchte vom Leben alles.“
“Die Argumente überzeugen mich alle nicht. Du solltest was machen wobei du aufblühst. Energetisiert bist. Dass du die Beste dafür bist ist eh klar, aber irrelevant.”
Ich habe mich beworben, damit man mir keine Idioten vor die Nase setzt. Ich nicht aufgehalten werde.
Nun bin ich nachdenklich.
Freiheit.
Die ist mir wichtig.
Autonomie.
Ich kann es nicht leiden wenn man mich einengt, beschränkt, klammert, mich verplant.
Vermisst werden. Geschätzt werden. Einen Unterschied machen.
Das mag ich.
Damit der Alltag was besonderes bleibt, bin ich in den nächsten 4 Wochen 5 Tage zuhause und ansonsten in Stadt 2 oder in irgendwelchen Hotels.
Wie man das in einer modernen Beziehung halt so macht.
(Ich finde das jetzt schon sch***).
Ein völlig überfüllter Zug.
Menschen telefonieren lautstark.
Menschen nehmen ihre Taschen nicht vom Sitz.
Menschen sind egoistische Idiot:innen.
Singlediskriminierung.
It is a thing.
Und ich bin nicht mal Single.
„Wer braucht Sex wenn er noch drei Scheiben Körnerbrot hat?!“
Schlaf hilft.
Man muss ihn nur bekommen.
Hatte ne Dosis.
Seufz.
Schlaf hilft.
Man muss ihn nur bekommen.
Hatte ne Dosis.
Seufzt.
Selbst wenn mir alles zu viel ist schätze ich die Zeit von anderen wert, was bedeutet, dass ich möglichst keine Termine kurzfristig absage.
Weil ich mich und meine Zeit nicht wichtiger nehmen möchte als die von anderen.
Problem:
Werte und Kräfte passen nicht zusammen und mir fehlt Zeit.
Für mich.
Diskussionen.
In meinem Kopf.
Mit mir.
Mit Menschen, die nie davon erfahren werden.
Rauben mir den Schlaf.
Aus einer anstrengenden Nacht wird ein anstrengender Tag folgen.
Es ist alles zu viel.
Das sagst du seit Wochen.
Bisher war alles viel.
Langsam wird es zu viel.
Viel zu viel.
Ich steh mir derzeit selbst im Weg und finde noch keine Möglichkeit um mich rum zu laufen und zurück will ich nicht. Ich blicke nicht zurück. Meine Zukunft liegt vor mir.
Was ich für ein wunderbares Leben haben könnte, wenn ich es mir zugestehen würde.
Wie viele Menschen in Deutschland wohl in einer Beziehung bleiben, die ihnen körperlich und/oder mental schadet weil sie (glauben, dass sie) abhängig sind, oder dass sich das nicht gehört, sich zu trennen?!
Meine These:
90% der Personen auf dem Syltvideo sind BWL-Justus oder Jura-Tristan. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie an renommierten öffentlichen Unis studier(t)en oder an privaten Hochschulen, die in ihren Werten Nachhaltigkeit und Diversity stehen haben ist groß.
Bildung ist ein Feigenblatt.
Meine These:
90% der Personen auf dem Syltvideo sind BWL Justus oder Jura Tristans. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie an renommierten öffentlichen Universitäten oder an privaten Hochschulen, die in ihren Werten Nachhaltigkeit und Diversity stehen haben ist groß.
Bildung ist ein Feigenblatt.
Wann ich richtig aufblühe?
An Abenden in Menschenmengen mit meinen ältesten Freunden, mit denen ich über alles, wirklich alles reden kann und wo ich alles, wirklich alles sagen kann.
Weil ich so wie ich bin sein darf. Einfach sein darf.
„Wenn man sich dann eine zwanzigjährige Vollbusige sucht, ist das vor allem eins: Lächerlich.“
I: “Männer in der Phase sind lächerlich.”
Er, lacht: “Stimmt.”
#GesprächeunterFreunden
Der Abend begann mit einem Dutzend Austern und endete betrunken mit einer Pizza Tonno mit Zwiebeln aus einem Pappkarton und dem Gedanken „Ach mein Leben ist schon ziemlich gut“.
Rich Bitch.
Good Night.
Was mich wirklich zerstört hat in den letzten Jahren: Schwebezustände.
Zwei Menschen, zwischen denen immer eine erotische Spannung war, die sich einen ganzen Abend über Ehebruch, heimliche Affären, verliebt sein und Liebe unterhalten haben, können am Ende gemeinsam der Meinung sein, dass sie poly für eine Lüge und für emotional nicht machbar halten.
Es ist paradox.
Wenn Sex nur dem Egostreicheln dient, ist er schlussendlich vollkommen uninteressant und schadet einem, dem eigenen Ego.
#GesprächeunterFreunden
„Wir hätten sexuell auch ein gutes Team abgegeben.“
I: „Nein, weil du dich das bei mir gar nicht getraut hättest. Mich würdest du so nicht behandeln. Selbst wenn ich das wollen würde. Du hast viel zu viel Respekt. Das käme dir falsch vor.“
„Stimmt.“
#GesprächeunterFreunden
In meiner Beziehung lerne ich jeden Tag jmd. ein bisschen besser kennen.
Mich.
Ich bin die, die einen Tag früher aus dem Urlaub nach Hause fährt, weil sie ihren Partner vermisst und glaubt, bei ihm mehr zur Ruhe zu kommen, als alleine in einem anderen Land.
Meine Freunde nennen mich deshalb süß.
Ich nenne mich schlau, weil ich meinen Bedürfnissen nachgebe (und recht behalte)
Wenn ich überfordert bin mache ich es mir schwer. Urlaub überfordert mich.
Mein Urlaub ist mal wieder voller:
„Ich weiß, dass du Urlaub hast, deshalb nur kurz….“
„Du bist im Urlaub, aber …“
„Kann ich mich ganz kurz bei dir ausheulen, weil …“
Ich bin im Team:
Niemand ist unersetzbar!
Ich muss ins Team:
Mein Handy bleibt im Urlaub aus.
Die oberste Chefin:
„Irgendwer sollte Simone mal sagen, dass sie sich auf die Leitungsstelle bewerben sollte.“
Wegen der guten Frau bewerbe ich mich bisher nicht, weil sie in mir das Gefühl erzeugt hat, dass sie mich da nicht will (und weil sie mir das nicht einfach selbst sagen kann 🙄).
“Am Ende zählen nur drei Dinge: Wie gut wir gelebt haben, wie gut wir geliebt haben, wie gut wir gelernt haben, loszulassen.”
Jack Kornfield
Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.
Und manchmal passiert beides an einem Tag.
Ich struggle grade mal wieder mit meinem Gewicht und meiner Ernährung.
War grade in meinem Lieblingsladen. Die Verkäuferin hat mir prinzipiell zwei Größen kleiner in die Hand gedrückt, als ich gewählt hätte.
Alles passte. Wie angegossen.
Irgendwer lebt hier grade mit einer kognitiven Dissonanz.
Warum grade in meiner Wohnung ein Mann wahrscheinlich Chips isst, während ich im Urlaub bin und schlafen gehe?
Weil es DMs gab.
Ich glaube es gibt Liebe, die aufhört, Liebe, die aufhören muss und Liebe die ewig währt, weil sie verändert hat wie man die Welt sieht. Weil sie einen Menschen in der Vergangenheit gefangen hält.
Diese ewige Liebe macht neue tiefe Bindungen unmöglich. Sie werden überschattet. Immer.
Dass ich Urlaub alleine toll finde glaub ich mir leider nicht mehr, seit ich mit meinen Freund im Urlaub war.
Aber es ist okay.
Hier zu sitzen und auf das Meer zu starren. Sehr okay sogar.
Künstliche Verknappung und künstliche Überhöhung.
Es ist nicht authentisch.
Inkongruenz macht unglücklich.
Ich mache mir mein Leben schwer.
In dem ich auf die Waage schaue.
In dem ich auf mein Konto schaue.
Ich habe die Freiheit im Frieden zu sein, frei zu sein. Ich mache es mir schwer und damit auch anderen.
Therapie hilft.
Dennoch:
Verletzungen sitzen tief.
Ängste auch.
Muster und Überlebensstrategien haben Jahrzehnte lang gut funktioniert.
Heilen braucht Zeit.
Neues lernen braucht Zeit.
Be kind.
Wenn ich alles richtig machen möchte bestelle ich geräuchertes Lachsfilet und mache alles falsch.
Ein Wolkenbruch.
Auf dem Weg die Zähne zu putzen nochmal Richtung Bad.
Das Wasser kommt mir entgegen. Es gluggert aus der Dusche hoch. Das Wasser sucht sich seinen Weg.
Nun kriechen die Vermieter auf dem Boden rum und kämpfen gegen Wasser.
“Klimawandel” sagen sie nur.
Zucken mit den Schultern.
Es ist so wunderbar Teil eines “Wir” zu sein, dass nicht ständig in Frage gestellt wird, für das ich nicht funktionieren muss.
Ich kann das leider oft noch nicht fassen.
Ein alter Mann geht nackt am Strand spazieren.
Er trägt einen orangefarbenen Rucksack und grüßt freundlich.
Auch die Möwe, die über ihm ihre Kreise zieht nickt mir zu.
Freundliches Völkchen unter den Wölkchen.