(She/Her)
Mein Tagebuch im Internet.
Sein ist politisch.
Liebe ist politisch.
Sex ist politisch.
„Ich möchte vom Leben alles.“
Selten ist die Wahrheit so schmerzhaft, wie die Unwahrheit davor.
Ich nenne das ja immer noch sozial-liberal mit logischem Menschenverstand, für was ich politisch stehe.
Bald ist Wahl. Übrigens.
Ich glaube, dass man das anzieht, was man glaubt verdient zu haben.
Tief in mir scheine ich zu glauben, dass ich dieses anstrengende Leben verdient habe.
Tief in mir scheine ich zu glauben, dass es okay ist keine Priorität zu sein.
Tief in mir glaube ich nicht daran, dass man mich lieben kann.
Bei der Stellenausschreibung sollte schon beim Titel klar sein, dass nicht so viele Menschen geeignet sind.
Würden Sie sich auf eine Stelle als Richter beim Amtsgericht bewerben, weil sie mal ein Buch von Ferdinand von Schirach genesen haben?
Ich sichte grade Bewerbungen und weiß nicht ob ich beeindruckt oder schockiert sein soll vom Selbstvertrauen mancher Menschen
(und von der Arroganz und Ignoranz. Menschen müssen sich Zeit nehmen das zu lesen und zu bewerten!)
Ich gehe alle paar Wochen zu meiner Therapeutin. Oft habe ich den Eindruck, für die Menschen, die nicht in Therapie gehen und als Vorsorge, für mich.
Heute wollte ich ein Thema lösen.
Stattdessen habe ich gegähnt und geweint.
Vielleicht sollte ich mich mehr wieder um mich, als um andere kümmern.
Der Körper lässt los.
Hoffnungen und Träume.
Der Kopf lässt los.
Leid und Sorgen.
Jedes Mal, wenn meine Mutter mich mal wieder davon überzeugen will kinderlos zu bleiben frage ich mich ob ihr klar ist, dass sie damit indirekt kommuniziert, dass sie ihre Kinder bereut.
Also mich.
Jedes Mal, wenn meine Mutter mich mal wieder davon überzeugen will keine Kinder zu bekommen frage ich mich ob ihr klar ist, dass sie damit indirekt kommuniziert, dass sie ihre Kinder bereut. Also mich.
Wo war ich, als das passierte?
Nie kann man Sie alleine lassen.
Mittwochnachmittag kommen die Nachmieter, um meine Wohnung auszumessen.
Freitag kommt ein Umzugsunternehmen, um meinem Umzug zu planen.
Montag fahre ich zu einem Vorstellungsgespräch.
Das geht alles viel zu schnell.
Ich komme nicht mehr mit.
Das kann gut sein.
Ich glaube ja an Körper, Geist und (!) Seele.
Immer wenn meine Mutter mal wieder meine Beziehung und meinen Partner in Frage stellt, erwidere ich mittlerweile, ob sie sich an meine letzten beiden Erfahrungen mit Männern erinnern könne und wie es mir währenddessen und danach ging.
Dann hält sie sehr schnell den Mund.
Wie sehr ich solche Menschen verachte. Für ihre nicht vorhandene Reflexion. Ich sollte sie bemitleiden, aber dafür macht mich diese billige Lüge zu wütend.
Es bleibt das übrig, dass Menschen nicht zerstören konnten und das, das ist der Kern des Ichs.
Ob der hart oder weich ist, ist manchmal eine Überlebensstrategie, oft eine Entscheidung.
Ich möchte einen weichen Kern.
Einen mitfühlenden.
Einen verletzlichen.
Vielleicht war es Liebe.
Vielleicht war es Lust.
Vielleicht war es Leid.
Vielleicht war es lächerlich.
Vielleicht war es leben.
Der gelangweilte Mensch, der nicht Positives erleben kann, hat dennoch eine Möglichkeit, Intensität zu erleben, indem er zerstörerisch wird.
Erich Fromm
Ich glaube nicht mehr, dass ich mich für meine Weiblichkeit entschuldigen muss.
Ich glaube auch nicht mehr, dass ich mich über die Maßen zusammenreißen muss.
Ich finde meine Weiblichkeit anstrengend. Deshalb bedanke ich mich bei Menschen, die das aushalten.
Hormonschwankungen.
Morgens, energetisch, fröhlich.
Mittags, gereizt, aggressiv.
Nachmittags, depressiv, traurig.
Abends, ausgelaugt, erschöpft.
Anstrengend.
Sehr anstrengend.
Nicht nur für mich.
Es gibt Menschen, bei denen denkt man bei der Nachricht, dass sie verstorben sind, an einen Unfall.
Bei anderen denkt man an Suizid.
Heute habe ich an Suizid gedacht und es hat sich bewahrheitet.
Ein Mensch ist an seinem Leben gescheitert. Ob ich ihm deshalb verzeihen kann weiß ich noch nicht.
Es gibt Menschen, bei denen denkt man bei der Nachricht, dass sie verstorben sind, an einen Unfall.
Bei anderen denkt man an Suizid.
Heute habe ich an Suizid gedacht und es hat sich bewahrheitet.
Ein Mensch ist an seinem Leben gescheitert. Ob ich ihm deshalb verzeihe weiß ich noch nicht.
Die Menschen, mit denen man sich umgibt, sind die Menschen, von denen man glaubt, dass man sie verdient.
Wenn diese Menschen immer wieder Grenzen missachten und Gefühle verletzen und man sich weiter mit ihnen umgibt, dann glaubt man tief innen, dass man das verdient.
Tut man nicht.
Niemand.
Ich habe meine Ernährung elementar verändert. Bin in die Tiefen der gesunden Ernährung abgetaucht, folge auf Insta jedem healthy Foodfluencer.
Auf der Reise von Stadt 2 in Stadt 1, bin ich grade statt zu Burger King, zur Rewe Salatbar gegangen.
Das bin doch nicht ich.
Ein Kollege hat der obersten Führungsebene per Mail mitgeteilt, warum sie sich bemühen soll mich zu halten und zur Führungskraft zu machen.
Diese E-Mail ist nun zu mir gelangt.
Niemand ist ergriffen.
Niemand hat Tränen in den Augen.
Niemand.
Es ist alles viel zu viel im Job.
Mein Privatleben ist derzeit mein Fluchtort.
An dem ich sein kann.
Nichts muss.
Wenig Aufregung.
Kein Drama.
Oh, es ist so schön.
Ich bin gleich zurück.
An meinem Fluchtort.
Ich sitze einen Tag früher als geplant im Zug nach Hause.
Es gab die ganze Woche nichts in meinem Kühlschrank außer eine Packung Mandelmilch.
Nun fahre ich ohne aufgeräumt und geputzt zu haben.
Hinterlasse Leere und Staub.
In Stadt 2.
Grillen.
Auf dem Balkon.
Es ist aber verboten Bettwäsche aus dem Fenster zu hängen. Sie dürfen wählen.
Wir suchen noch Menschen, die mit uns gegen die Hausordnung verstoßen. Also ich vor allem.
Wir suchen noch Menschen, die mit uns gegen die Hausordnung verstoßen. Also ich vor allem.
(Dies ist eine Einladung uns traute Heim.)
Business Lunchs für ein erstes Kennenlernen bei denen es nach 30 Minuten um Demisexualität, das männliche Ego, die weibliche Energie und Sex geht.
Die sind so richtig gut.
So richtig richtig gut.
Seit dem ich klarer bin, wer ich bin, wohin ich will, gibt es in meinem Leben kein Drama mehr und weniger Konflikte.
Ich dachte das sei langweilig.
Das ist aber ganz wunderbar.
Eine Therapeutin sagte mal:
“Wenn sie wissen wohin sie wollen in ihrem Leben, dann werden sich die um sie scharen, die diesen Weg mit ihnen gehen und die anderem gehen von selbst und sie werden sie nicht vermissen.”
Sie hatte recht.