Sebastian Mathis — Noch immer geht mir ein Streit...

Noch immer geht mir ein Streit den ich vor fast 2 Jahren auf Twitter hatte nicht aus den Kopf. Es ging um die Frage, wie wir als Eltern die Interesse unserer schwerbehinderten Kinder in der Öffentlichkeit vertreten können ohne dabei die Würde des Kindes zu verletzen.

Schreibe ich unter Klarnamen oder Pseudonym ist ein weiterer Punkt.

Dazu zählt dann auch, ob und wie ich mein Kind oute.

Hier speziell zu Autismus autismuskeepcalmandcaryon.wordpress.com/2017/02/12/a... aber das ist generell ein Problem.

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Als Autist outen – wie, wo, wer und überhaupt

Es gibt Tage, da weiß ich nicht, was in Eltern gefahren ist. Mal möchte jemand sein Kind mit einem T-Shirt als Autist outen. Mal lädt jemand das Bild seines Kindes unverpixelt bei Facebook hoch, wo kl...

autismuskeepcalmandcaryon.wordpress.com

AnitaWorks9698

Nein, da möchte ich nicht mitgehen: wenn man Ableism mit Behindertenfreindlichkeit gleichsetzt akzentuiert man einen Aspekt von Ableismus und unterschlägt eine Reihe anderer Aspekte. Freundlichkeit suggeriert irgendwie eine Intention, leider aber resultiert Ableismus häufig aus Gedankenlosigkeit.

AnitaWorks9698

Es klingt immer so schön logisch, ist es aber nicht. Bei jeder Diskriminierungsform lässt sich feststellen, dass die Menschen in der machtloseren Position sehr viel über die Verhaltensweisen und -muster der Privilegierten und Diskriminierenden wissen. Müssen sie auch, um damit umzugehen.

Sebastian Mathis

Dagegen ist eine macht- und diskriminierungskritische Reflektion das, was Eltern von trans Kids, behinderten Kids usw usw meist erst angehen, wenn es für sie qua eigener Lebensrealität ansteht.

Und das zu verstehen, ist oft ein wichtiger Schritt und macht dann auch viel dieser Abwehrarbeit obsolet.

Mo

Zu solcher Abwehrarbeit gehören solche Aussagen, wie "Du kennst meine Lebensrealität ja nicht, denn Du bist nicht nicht-behindert". (Ggf. sogar in der Mehrzahl, wie bei Dir.)

Ein Begriff, der für dieses rhetorische Vorgehen oder Verhalten genutzt wird, ist "Delegitimierung".

Mo

Noch ein Nachtrag: Was die 3% der Menschen mit einer [für die Eltern und meist auch das Umfeld erkennbaren] Behinderung geborenen allerdings wissen ist, wie die Lebensrealität als behindertes Kind von Nicht-Behinderten ist.

Vielleicht noch was für die Reflektion.

Mo

Noch ein Nachtrag: Was die 3% der Menschen mit einer sei Geburt/den ersten Lebensjahren [für die Eltern] erkennbaren Behinderung allerdings durchaus wissen: Wie die Lebensrealität von nicht-behinderten Eltern mit einem behinderten Kind ist.

Vielleicht noch was für die Reflektion.

Mo

Es tut mir leid, ich kann dir nicht ohne weiteres folgen. Ich glaube hier gibt es ein ganz wesentliches Missverständnis. Und das glaube ich ganz gut an diesem Satz festmachen zu können:
"trans Kids, behinderten Kids usw usw". Das Problem ist das "usw".

Mo

Aber wenn sich Eltern (bzw. Mütter) über ihre desolaten Lebensumstände beklagen dann scheint es mir immer wieder so, als ob man diese Klage nicht so ganz erst nehmen wollte. Und dagegen möchte ich mit großer Entschiedenheit argumentieren, denn die mir naheliegendste Erklärung für diese Reaktion...

Sebastian Mathis

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